Ist es Ihnen schon einmal passiert, dass Ihr Hund wütend wird, wenn Sie sich einem Spielzeug, seinem Bett, seinem Platz, seinen Leckerlis oder Knochen nähern, oder sogar, wenn jemand anderes sich Ihnen nähert?
Hierbei handelt es sich um Ressourcenschutz, der oft auch als besitzergreifende Aggression bezeichnet wird. Erfahren Sie mehr über dieses Verhalten und über Ihren Hund, indem Sie die folgenden Informationen lesen.
Worum geht es?
Besitzaggressivität oder Ressourcenschutz liegt vor, wenn Ihr Hund ein übermäßig beschützendes Verhalten (wie Knurren oder Beißen) gegenüber einem Gegenstand, Futter oder einer Person zeigt, die er als wertvoll erachtet.
Dieses Verhalten kann bei vielen Dingen auftreten, bei seinem Lieblingsspielzeug, seinem Knochen, seinem Leckerbissen, seinem Bett, seinem Napf und bei Ihnen, seinem Menschen. Bei mäßiger Aggressivität kann dieses Verhalten tolerierbar sein, bei strengem Schutz kann es gefährlich und unangenehm werden.
Der Ressourcenschutz entstammt natürlich dem Urinstinkt des Hundes, der seiner Entwicklung im Laufe der Zeit gedient hat. Hunde sind ursprünglich opportunistische Fresser, die so viel fressen, wie sie können, wann immer sie können. Das Fressen kann schon in jungen Jahren zu einem Wettbewerb werden, bei dem der Welpe, der am meisten frisst, schneller wächst und stärker ist als die anderen.
Andererseits darf diese Eigenschaft nicht negativ oder übertrieben werden, vor allem nicht Ihnen oder anderen Artgenossen gegenüber.
Die Ursachen sind vielfältig, das Verhalten kann sich in jeder Phase des Hundelebens entwickeln. Manche lernen es im Welpenalter, andere entwickeln es im Laufe ihres Lebens, besonders wenn sie vernachlässigt, ausgesetzt oder misshandelt werden oder wenn sie mit anderen Hunden konkurrieren müssen.
Bei älteren Hunden kann es zu vermehrtem aggressiven Verhalten kommen, das auf eine Krankheit oder Stress zurückzuführen sein kann.
Die Kennzeichen dieser Verhaltensstörung sind natürlich Knurren, Zähneklappern und auch Beißen, aber Ihr Hund wird Ihnen manchmal auch weniger offensichtliche Anzeichen zeigen, wie z. B. :
Eine steife oder starre Haltung
Ein gesenkter Kopf mit dem Körper über dem Objekt
Ein starrer Blick
Eine Position zwischen dem Gegenstand und der Person/dem Hund.
Den Gegenstand im Mund behalten und nicht loslassen
Schnell essen
Bellen
Wie kann man dieses Verhalten stoppen?
- Desensibilisieren: Machen Sie ihnen klar, dass Sie keine Bedrohung darstellen. Präsentieren Sie sich an der Grenze ihres Reaktionsbereichs. Das Ziel ist es, ihnen zu zeigen, dass Sie nicht da sind, um ihr den Gegenstand wegzunehmen, sondern vielmehr die Tatsache bekräftigen, dass Sie Freunde sind.
- Geben Sie ihm hochwertige Leckerlis: Ziel ist es, Ihre Anwesenheit mit etwas Positivem zu verknüpfen.
- Nähern Sie sich dem kritischen Bereich langsam, aber sicher. Wiederholen Sie dies so lange wie möglich, bis Ihr Hund Ihre Annäherung akzeptiert und überhaupt nicht mehr reagiert.
- Vorbeugen ist besser als heilen. Führen Sie schon im jungen Alter Ihres Hundes Übungen ein, um zu verhindern, dass er dieses Verhalten in der Zukunft entwickelt.
- Anstatt ihm einen Gegenstand komplett wegzunehmen, machen Sie einen Tauschhandel.
- Bringen Sie ihm das "Loslassen" bei. Wenn der Befehl erfolgreich war, kann die Belohnung ein Leckerli oder das einfache Zurückgeben des Gegenstandes sein.
Besondere Vorsicht ist geboten, wenn Kinder in der Nähe von Hunden sind, die ihre Ressourcen zu schützen pflegen, und auch, wenn Sie mehr als einen Hund in Ihrer Familie haben (lassen Sie sie beim Fressen nicht allein).
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass Ressourcenschutz ein ganz gewöhnliches Verhalten von Hunden ist. Man kann entscheiden, ob man damit leben will oder ob man das exzessivste Verhalten korrigieren möchte.
Zögern Sie nicht, im Falle von verschärfter Aggressivität einen professionellen Verhaltenstherapeuten aufzusuchen.
Bis zum nächsten Mal auf The Pets Ark!
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